Stellt man ChatGPT diese Frage:
Warum entstehen keine neuen Wörter mehr?
Bekommt man das als Antwort:
Das ist eine falsche Annahme. Neue Wörter entstehen ständig in jeder Sprache. Die Sprache ist ein lebendiges System, das sich ständig weiterentwickelt, um den Bedürfnissen und Anforderungen der Sprecher gerecht zu werden.
Einige der Gründe, warum neue Wörter entstehen können, sind:
Neue Erfindungen und Entdeckungen: Wenn neue Technologien, Produkte oder Konzepte eingeführt werden, entstehen oft neue Wörter, um sie zu beschreiben. Zum Beispiel sind „Smartphone“, „Selfie“ und „Emoji“ relativ neue Wörter, die in den letzten Jahren entstanden sind.
Sprachliche Veränderungen: Die Veränderungen der Sprache im Laufe der Zeit führen oft zur Entstehung neuer Wörter. Zum Beispiel können Wortzusammensetzungen oder Wortneubildungen entstehen, wenn sich die Bedeutung eines Wortes ändert oder ein neues Konzept oder eine neue Idee entsteht.
Sozialer Wandel: Sozialer Wandel kann auch zur Entstehung neuer Wörter führen. Neue Wörter können entstehen, um neue soziale Gruppen, Identitäten oder Praktiken zu beschreiben.
Einflüsse aus anderen Sprachen: Viele Wörter in einer Sprache stammen aus anderen Sprachen und können aufgrund von Einflüssen aus anderen Sprachen neu eingeführt werden.
Insgesamt gibt es viele Gründe, warum neue Wörter entstehen können. Die Tatsache, dass sich die Sprache im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt, bedeutet, dass neue Wörter immer entstehen werden, um den Bedürfnissen und Anforderungen der Sprecher gerecht zu werden.
Damit ist er zwar weiter, als z.B. Gadamer & Co oder Wittgenstein, siehe z.B. https://theatrum-mundi.de/bedeuten-die-grenzen-meiner-welt-die-grenzen-meiner-sprache-oder-bedeuten-die-grenzen-meiner-sprache-die-grenzen-meiner-welt/, er hat ja erkannt, dass die Welt die Grenzen meiner Sprache sind und nicht umgekehrt, aber das habe ich nicht gemeint. Stellt man ihm dann diese
Frage:
Ich meine keine Komposita, Wörter die ethymologisch abgeleitet werden, Wörter die durch Präfixe bzw. Suffixe etc. gebildet werden, ich meine völlig neue Wörter, etwa Katapscha.
Kriegt man diese Antwort:
Ich verstehe, was Sie meinen. Es stimmt, dass völlig neue Wörter, die aus dem Nichts entstehen und keine offensichtliche Verbindung zu bereits vorhandenen Wörtern haben, selten sind. Dies liegt daran, dass Sprachen oft auf bestehenden Wörtern und Konzepten aufbauen und neue Wörter häufig durch die Veränderung und Kombination bestehender Wörter entstehen.
Allerdings gibt es auch Beispiele für völlig neue Wörter, die in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind. Ein bekanntes Beispiel ist das Wort „Googeln“, das im Jahr 2004 zum deutschen Wort des Jahres gewählt wurde und auf den Namen der Suchmaschine „Google“ zurückgeht. Ein weiteres Beispiel ist das Wort „Selfie“, das in den letzten Jahren international an Popularität gewonnen hat.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Entstehung völlig neuer Wörter in einer Sprache selten und unvorhersehbar ist. Die meisten neuen Wörter entstehen durch Kombination oder Anpassung bestehender Wörter und Konzepte, um neue Bedeutungen und Ausdrücke zu schaffen.
Womit wir dann feststellen können, dass er es auch nicht weiß und seine Beispiele stimmen nicht: Google ist ein Wortspiel mit dem Namen, der ein 1 mit 100 Nullen bezeichnet und selfie kommt eben von self.
Wie sich der Leser schon denken kann, wird die Frage hier nicht geklärt. Das Ding ist tief in der Funktionsweise des menschlichen Gehirns verbuddelt. Konstatieren kann man lediglich, dass bestehende sprachliche Möglichkeiten mehr oder weniger unbewusst ausgenutzt werden, wenn die Welterfahrung nach neuen sprachlichen Möglichkeiten verlangt, siehe z.B. hier https://theatrum-mundi.de/die-bildung-von-neologismen-liegt-unterhalb-der-schwelle-des-bewusstseins/ und hier https://theatrum-mundi.de/wortschoepfung-in-zeiten-von-corona-der-impfling/.
Erklären könnte man sich das Phänomen so:
1) Die sprachlichen Mittel, Bildung von Kofferwörtern / Komposita, ethymologische Ableitungen, Bildung von neuen Wörtern durch Präfixe / Affixe, Bedeutungswandel bestehender Wörter (saufen / agesoffen) , Metaphern, Entlehnungen aus anderen Sprachen etc. reicht, um mit der erweiterten Welterfahrung Schritt zu halten.
2) Die Welterfahrung, die noch kein Wort gefunden hat, ist so schwer zu fassen, dass es kein präzises Wort geben kann und mehr als eine Umschreibung mit bestehenden Wörtern nicht möglich ist. Das machen z.B. Gedichte. In den Lücken der Sprache ist dann der Sinn.
Zu 1) lässt sich immerhin sagen, dass die verschiedenen Sprachen sich hinsichtlich der Bildung neuer Wörter aus bestehenden Wörtern, Präfixen / Suffixen bzw. durch (pseudo)ethymologische Ableitungen stark unterscheiden. Das Deutsche z.B. hat eine offensichtliche Präferenz für Komposita, das z.B. Spanische eine Präferenz für ethymologische Ableitungen. Triviale Beispiele hierfür wären das.
Ziergarten = vergel (aus dem lateinischen viridarium, dann über x-Zwischenschritte im Spanischen gelandet)
Obstgarten = pomar (von poma die Baumfrucht, Äpfel, Birnen, Kirschen etc. )
Garten mit üppiger Botanik = huerta (aus dem lateinischen hortus, der Garten)
Garten in der gepflegten Variante = jardín (Überraschung, kommt aus dem Fränkischen, gard, und da wurde ein Diminutiv drangeklebt, auch noch über ein paar Umwege)