staunen, nicht ärgern

Sprachkritik in Goethes Faust

La la la-la la la la
Rosas en el mar
La la la-la la la la
Rosas en el mar

Voy pidiendo libertad
Y no quieren oír
Es una necesidad
Para poder vivir

La libertad, la libertad
Derecho de la humanidad
Es más fácil encontrar
Rosas en el mar

La la la-la la la la
Rosas en el mar
La la la-la la la la
Rosas en el mar

Voy buscando un lugar
Perdido en el mar
Donde pueda olvidar
Del mundo, la maldad

La soledad, quiero buscar
Para poder morir en paz
Es más fácil encontrar
Rosas en el mar

La la la-la la la la
Rosas en el mar
La la la-la la la la
Rosas en el mar

La la la-la la la la
Rosas en el mar
La la la-la la la la
Rosas en el mar

Ich suche eine Liebe
die Freude, den Schmerz
die Wut und die Lust
verstehen will

ein schöne Liebe, die nie endet
die vergisst um zu verzeihen
einfacher ist es
Rosen im Meer zu finden

La la la-la la la la
Rosen im Meer
La la la-la la la la
Rosen im Meer

Ich suche den Grund
für soviel Falschheit
die Lüge ist eine Obsession
und die Wahrheit ist falsch

Was werden sie gewinnen, was werden sie verlieren
wenn all das vergangen ist
einfacher ist es
Rosen im Meer zu finden

La la la-la la la la
Rosen im Meer
La la la-la la la la
Rosen im Meer

Ich erbitte Freiheit
aber sie wollen nicht hören
Sie braucht es
um leben zu können

Die Freiheit, die Freiheit
das Recht der Menschheit
einfacher ist es
Rosen im Meer zu finden
La la la-la la la la
Rosen im Meer
La la la-la la la la
Rosen im Meer

Ich suche einne Ort
irgendwo im Meer
Wo man vergessen kann
die Welt, die Boshaftigkeit

Die Einsamkeit, die suche ich
um in Ruhe zu sterben
einfacher ist es
Rosen im Meer zu finden

Allein diese Version bringt es auf 12 Millionen Aufrufe bei youtube und die Kommentare lassen vermuten, dass die message ankommt. Allerdings beschreibt das Lied selbst nicht die Entwicklung, sondern lediglich das Resultat dieser Entwicklung und offensichtlich sind sehr viele Leute an einem ähnlichen Punkt. Intuition, im Zusammenhang mit der Rezeption von Kunstwerken, ist also erstmal nichts besonders Kompliziertes, in einem gewissen Umfang verfügen darüber alle Menschen. Deutliche Unterschiede dürfte es in der Erfahrungsfähigkeit geben und damit in der Möglichkeit, das Resultat komplexer subjektiver Welterfahrung nachzuvollziehen bzw. zu erleben.

(Wobei nicht jede ästhetische Erfahrung hierauf beruht. Das Licht in diesem Bild z.B. https://blog.artsper.com/wp-content/uploads/2020/08/Capture-de%CC%81cran-2020-08-06-a%CC%80-17.52.21-e1597158682325-3.jpg hat noch nie jemand real gesehen und trotzdem beeindruckt es. Es scheint ein ästhetisches Erleben zu geben, das nicht auf Erfahrung beruht, was teilweise auch auf Sprachkunstwerke zutrifft, wobei auch das wieder schwierig ist. Teilweise erfolgt bei Bildern ja doch eine intellektuelle Annäherung, immerhin hat z.B. Wassily kandinsky ja dicke Bücher darüber geschrieben, wie abstrakte Malerei zu verstehen bzw. zu sehen ist. Im Grunde beginnt das Rätsel aber schon ein Stockwerk tiefer. Die Frage ist, warum Menschen überhaupt ein ästhetisches Erleben suchen und da hilft uns ein Scheinen der Idee à la Hegel auch nicht wirklich weiter. Vermutlich suchen Menschen nach Bedeutsamkeit und eine bedeutsame Welt ist immer besser, als eine leere Welt. Die leere Welt wird erst wieder bedeutsam, wenn die Leere selbst ästhetisch thematisiert wird.

Die Welt ein Tor, zu tausend Wüsten stumm und kalt
wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends halt

Oder noch skurriler, auch bei Nietzsche: Wenn die Sehnsucht vergeht, bleibt die Sehnsucht nach der Sehnsucht. Ähnliches gilt für den Kitsch. Kitsch zeichnet sich erstmal dadurch aus, dass das transzendierende Moment der Welterfahrung nicht vorhanden ist. Wird aber die Abwesenheit des transzendierenden Moments, wie etwa in der Pop Art, explizit adressiert, dann wird aus Kitsch wieder Kunst. Also: Eine Miniaturausführung des David von Michelangelo in einem Souvenir Laden in Florenz ist Kitsch. Ein paar Hundert davon in einem Museum, ist schon wieder hintersinnig.)

Das intuitive Erfassen verbürgt aber noch keine Authentizität. Die SA z.B. erfasst die Bedeutung des Horst Wessels Liedes wohl unmittelbar und intuitiv, die waren gleichgeschaltet und die ähnliche Welterfahrung erlaubte die intuitive Erfassung. Authentizität ist eher die Liga, dass das Subjekt auf die Welt individuell reagiert und oft sogar gegen diese opponiert. Intuition gelingt schon durch Schwimmen mit dem Strom, Authentizität zeigt sich oft durch das Schwimmen gegen den Strom. (Anders formuliert: Die Aussage Adornos, dass hinter dem authentischen Kunstwerk Arbeit steckt, die nur unter Aufwendung von Arbeit rezipiert werden kann, ist so allgemein nicht richtig. Richtig daran ist aber, dass Kunstwerke gegen den Zeitgeist gerichtet sind und damit nicht mehr intuitiv erfasst werden können.)

Wie der Leser bereits erfasst hat, unterhält sich der Autor gerade mit sich selbst. Das Thema Sprache zerfleddert etwas, wenn man darüber nachdenkt. Ähnlich heuristisch, wenn auch sprachgewaltig, wird das Thema in Goethes Faust abgehandelt. Manchmal geht es direkt um das Thema Sprache, manchmal geht es um Intuition, bzw. die Stellung des Dichters in der Gesellschaft.

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