staunen, nicht ärgern

Zwei Sichtweisen auf SEO (Search Engine Optimization)

Mag ja sein, dass da mächtig Artificial Intelligence dahinter steckt, aber das Ergebnis sieht eher aus wie Artificial Idiocy.

Das Thema lässt sich jetzt ewig mit anderen Begriffen fortsetzen. Sehr oft liefert google tatsächlich die relevante Seite, das liegt dann aber lediglich daran, dass er auf Wikipediea verweist, welche oft den ausführlichsten Beitrag zu einem Thema liefert. Sieht man hiervon ab, fällt es wirklich schwer ein Beispiel zu finden, bei dem ein Mensch der Meinung ist, dass google die relevanteste Seite gefunden hat.

Die Annahme von google, dass die „keywords“ die besonders oft auftauchen, den Inhalt auch korrekt beschreiben, ist weitgehend Schwachsinn. Niemand, der einen Artikel über Keynes, die Relativitätstheorie, Ästhetik, Verbrennungsmotor, Wasserstoffgewinnung oder was auch immer schreibt, wird spontan zehnmal die verschiedenen Keywords in seinen Text einbauen. In einem Schulaufsatz oder einer universitären Arbeit würde das unter Umständen zu roten Bemerkungen am Rand führen. Den von google gegebenen Ratschlag die entsprechenden Keywords möglichst oft einzubauen, befolgt man außerhalb der SEO Optimierung besser nicht.

Unstrittig ist, dass es äußerst schwierig ist, aus Milliarden von Seiten die relevantesten herauszufiltern. Solange das allen Leuten klar ist, ist das auch kein Problem. Google allerdings hat ein anderes Interesse. Google hat ein Interesse daran die Leute glauben zu machen, dass er die relevantesten Seiten findet, was auch noch kein Problem ist. Zum Problem wird es, wenn die Omnipräsenz von google dazu führt, dass das alle Leute glauben.

Google warnt zwar davor, doch die Botschaft hör ich wohl, allein mehr fehlt der Glaube, wie es im Faust so schön heißt.
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Inhalte für Nutzer, nicht für Suchmaschinen optimieren

Wenn Sie die Gestaltung Ihrer Website an den Bedürfnissen Ihrer Besucher ausrichten und darauf achten, dass Ihre Website für Suchmaschinen leicht zugänglich ist, erzielen Sie in der Regel gute Ergebnisse.

Zu vermeiden:

Einfügen zahlreicher unnötiger Keywords, die auf Suchmaschinen abzielen, für Nutzer jedoch störend oder unsinnig sind
Textblöcke wie „häufige Rechtschreibfehler, über die Nutzer auf diese Seite gelangen“, die für Nutzer von geringem Wert sind
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Es ist schlicht nicht empirisch belastbar darstellbar, dass google nicht keyword optimierte Seiten besser rankt.

Teilweise, das sei konzediert, ist es für google auch schlicht unmöglich, die Qualität eines Beitrages zu bewerten. Das z.B. ist reiner Schwachsinn.

Er hat die Theorie der komparativen Kosten von David Ricardo, im Orginalwerk im übrigen nur einen Nebenbemerkung, überhaupt nicht verstanden. Bei der Theorie von David Ricardo geht es eben gerade nicht um die absoluten Kostenvorteile, sondern um die relativen Kostenvorteile. Soll heißen, der Außenhandeln lohnt sich selbst dann, wenn ein Land bei ALLEN Waren eine ungünstigere Produktionsstruktur hat. (Details mit konkretem Rechenbeispiel siehe hier: http://economics-reloaded.de/1_Klassik/David_Ricardo/1_2_5_Komparative_Kosten.htm

Es ist zweifelsfrei sehr sinnvoll, dass google in seine Auflistung auch Videos aufnimmt. Unklar bleibt, wie er diese im Vergleich zu Websites listet.

Der Autor vermutet, dass google bei seinem Ranking auch evaluiert, wie oft eine Seite aufgerufen wird. Dann haben wir eine race to the bottom. Die schwachsinnigsten, nichtssagendsten Seiten werden öfter aufgerufen, wenn sie SEO optimiert sind, mit dem Ergebnis, dass sie noch weiter nach vorne rutschen.

Zusammenfassend: Google kann das Problem nicht lösen. Lösen kann es nur der mündige Bürger, der Inhalte selber evaluiert.

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