staunen, nicht ärgern

Wittgenstein und der ewige Kalauer von der Sprache, die die Grenzen der Welt bedeuten

Um es zu vereinfachen. Würden glücklich, fröhlich, witzig, ausgelassen, aufgeräumt, spaßig dasselbe meinen, würde ein Wort reichen. Kommt ein neues Wort hinzu, etwa cool, dann ist dies durch die Tatsache bedingt, dass ein Kontext hinzugekommen ist, der durch die vorhandenen Wörter nicht mehr präzise erfasst wird. Diese Lücke wird dann durch ein neues Wort gefüllt, das auch aus einer anderen Sprache entlehnt werden kann.

Insofern kann man tatsächlich davon sprechen, dass in einer Sprache sich ein Bewußtsein ausdrückt. (Was aber wiederum nicht heißt, dass unterschiedliche Sprachen einen unterschiedlichen „Geist“ ausdrücken, denn die semantischen Felder ähneln sich.) Weiter ist zu vermuten, dass in dem Maße, in dem die bewusste Wahrnehmung des Individuums voranschreitet, die Sprache auch ein breiteres Reservoir an Möglichkeiten anbietet, die eine präzisere Beschreibung von Bewußtseinzuständen und damit auch einen präziseren Zugriff auf diese Zustände erlaubt.

Maximal bleibt also von dem Bonmot Wittgensteins das übrig: Ohne Sprache haben wir keinen Zugriff auf die Konzepte, Bewußtseinsinhalte, Vorstellungen. Sprache ist allerdings, nichts Statisches. Sie verändert sich seit Tausenden von Jahren. Tritt ein neuer Inhalt in die Welt, dann wird früher oder später auch ein Wort auftauchen, mit dem dieser Inhalt referenziert werden kann.

Egal wie tiefsinnig Heidegger hier vor sich hin raunt

die Sprache ist lediglich ein Instrument. Sagen kann man lediglich, dass in der Dichtung etwas gesagt wird, was sich eben nicht sagen lässt. (Was wiederum eine Gegenposition zu Heidegger ist, siehe www.die-geisteswissenschaften.de )

 

 

 

 

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