Freiheit setzt nämlich voraus, dass Handlungsalternative bekannt sind und diese sind ohne Bildung eben nicht bekannt und einen offenes Bildungssystem als Querschnitt der Vorstellungen, die sich in der Gesellschaft zu diesem Thema bilden, kann nur die Demokratie anbieten. Aus diesem Angebot kann sich jeder einzelne dann das raussuchen, was er einleuchtend findet.
Der „Freiheitsbegriff“ der Liberalen ist unbestimmt, bedeutet konkret nichts. Weder verbinden sich damit klare wirtschaftspolitische Vorstellungen, noch ist klar, ob weniger Staat mehr Freiheit bedeutet. Die FDP argumentiert da weitgehend nach Bauchgefühl. Das tun zwar alle Parteien, aber es wäre dienlich, nicht jede Wahl zur Schicksalswahl zu erklären und hier den Poppanz von fundamentalen Unterschieden aufzubauen.
Der Versuch, die marktwirtschaftliche Ordnung als das Reich der Freiheit zu verkaufen, ist letztlich nicht zielführend, weil sie a) vor allem ein Kontrollsystem ist und b) von den meisten Leuten auch so wahrgenommen wird. Zielführender wäre es, die Vorteile dieses Kontrollsystems hervorzuheben. Noch zielführender wäre es, Jungpolitiker ohne wirtschaftlichen Sachverstand dann noch sehen würden, dass die Marktwirtschaft sich in eine Sackgasse hineinmaövrieren kann, aus der sie ohne staatlichen Intervention nicht mehr herausfindet. Die Wahrheit liegt, zumindest was die Wirtschaftspolitik angeht, irgendwo zwischen Adam Smith und John Maynard Keynes, was ja wiederum im Grunde alle Parteien des demokratischen Spektrums zumindest intuitiv begriffen haben. Es macht also keinen Sinn, vor Wahlen einen Poppanz aufzubauen und heiße Luft zu produzieren.