staunen, nicht ärgern

Makroökonomie / Mikroökonomie und die Demokratie

Wer gerne mit einem SUV im Stau steht, da wird er auch besser gesehen, bzw. mit dem Flieger ans andere Ende der Welt zu MacDonalds fliegt, dem kann man auch nicht erklären, dass das mikromäßig zwar in Ordnung geht, aus der Perspektive von Makro aber eigentlich ziemlich schwachsinnig ist. Makro stellt Mikro aber auch grundsätzlich in Frage. Mikro beruht darauf, dass die Leute ordentlich Cash verdienen wollen. Den muss man aber auch ausgeben dürfen. Für was auch immer.

Was wäre jetzt die Lösung für den Schlamassel in einer Demokratie? Damit sich Makro durchsetzt, und langfristig ist alles Makro, müsste den Wählern klar sein, a) dass Mikro nicht seinen Interessen dient, und b) dass Mikro dazu tendiert, Risiken zu akkumulieren. Wenn Mikro also den gesamtwirtschaftlichen Interessen der Mehrheit nicht dient, manchmal nicht mal kurzfristig, dann müsste eben diese Mehrheit eine andere Politik wählen. Die Demokratie müsste also ein Korrektiv sein zu einer Mikro, die den gesamtwirtschaftlichen Interessen zuwieder läuft. Sie müsste also für eine Finanztransaktionssteuer stimmen, die Blasen an den Aktienmärkten zumindest eindämmt, für einen Mietendeckel, der Blasen an den Immobilienmärkten eindämmt, denn Bestandsimmobilien als Spekulationsobjekt werden dann unattraktiv, ohne dass dies, bei der tatsächlichen Gestaltung, Einfluss hat auf den Neubau, sie müsste eine Politik wählen, die dafür sorgt, dass sinnfrei durch die Gegend wanderndes Kapital in strategisch entscheidende Investitionen führt, könnte man z.B. dadurch erreichen, dass man Spekulationsgewinne ordentlich bestraft, aber bei Investionen in strategisch entscheidende Bereiche sehr niedrig besteuert bzw. hohe Abschreibungen zulässt, den Fachkräftemangel dadurch beseitigt, dass man zwar nicht ausgebildete Fachkräfte nach Deutschland holt, aber ausbildungsfähige Menschen. Bei medizinischem Personal unterhalb von Ärzten wäre der Drops dann z.B. in vier Jahre gelutscht. (Drei Jahre Ausbildung plus ein Jahr Deutsch lernen.) Hilfreich könnte hier sein, wenn man die universitäre Ausbildung von Wirtschaftswissenschaftlern mal reformiert. Der ganze Mikroquark hat ein stabiles Quentchen Wahrheit, mehr Makro, also mehr Staat, geht nur, wenn mehr Transparenz vorhanden ist. Aber nach zwei Semestern ist das Thema dann durch. Den Rest der Zeit kann man dann mit der Analyse konkreter Probleme verbringen und die sind halt alle Makro.

 

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