Also an Paralleluniversen besteht wahrlich kein Mangel. Die sind auch kein Gottesmord, wie Mario Vargas Llosa meint, sondern schlichter Schwachsinn. Im übrigen ist die Idee von der Kunst als Gegenwelt älter als die grünen Hügel Afrikas. Die Idee hatte schon Kandinksy („Creare un’opera è creare un mondo“ / „Ein Kunstwerk schaffen, heißt eine Welt schaffen“). Vertreten wird diese Idee auch teilweise von Th.W. Adorno in der Ästhetischen Theorie, allerdings ist der Dreh da ein anderer. Kunst steht in Opposition zur Realität, aber nur insofern, als sie das ausdrückt, was sich der Begrifflichkeit entzieht. „Verstanden“ wird der Artefakt dann über Intuition, siehe https://theatrum-mundi.de/was-heisst-eigentlich-intuition/.
Romane als Paralleluniversen sind also keine besonders sinnvolle Einrichtung, denn davon haben wir bereits mehr als genug und das ist nicht nur ziemlich langweilig, sondern tendiert dazu, die Realität so zu belassen, wie sie ist, was wiederum die Flucht in die Fiktion bewirkt. Romane sind also sinniger, wenn sie anschlussfähig an die Wirklichkeit sind, also z.B. indem sie diese überschreiten, z.B. indem die Protagonisten durch ihr gewöhnliches Verhalten nicht Problemr schaffen, sondern durch ungewöhnliches Verhalten auch mal eines lösen.
Romane können die Wirklichkeit auch so weit überschreiten, dass bis zur Realisierung noch ein paar Zwischenstufen fehlen. Dann zeigt der Roman, wohin die Reise langfristig gehen soll, was auch sehr sinnvoll ist, andernfalls landen die Leute in der virtual reality, auf dem Mars oder sonstwo und verpassen die Party.