staunen, nicht ärgern

der Tod: Eine poetische Betrachtung eines ernsten Themas

Dann gibt es da noch so ohne Ende philosphische Systeme, wobei irgendwie bei den Systemen keine Systematik zu erkennen ist. Den Tod diskutiert Hegel z.B. gar nicht und das Leben hat nur den Sinn, den Weltgeist bei seiner Mission des aufhebens (im Sinne von sublimieren), aufhebens (im Sinne von neutralisieren), aufhebens (im Sinne von bewahren) zu unterstützen. Keine echte Hilfe. Vermutlich nicht mal für den Weltgeist zu Pferde, also Napoleon, denn man kann bezweifeln, dass es ihn in seinen letzten Sunde beruhigt hat, dass er dem Weltgeist auf die Sprünge geholfen hat. Wir haben bei Hegel de facto eine völlige Banalisierung des Lebens zugunsten der Mission des Weltgeistes. Konzediert sei, dass das Leben dann einen Sinn hat, allerdings auf einer ziemlich abstrakten Ebene und Abstraktionen machen den Tod auch nicht gemütlicher.

Bei Heidegger nichtet das Nichts. Kann man nachvollziehen, hilft aber auch nicht. Die Tatsache, dass bei der Sonne in fünf Milliarden Jahre die Lichter ausgehen ist zwar, aus der Perspektive der derzeitigen Erdenbewohner ziemlich egal, aber eschatologisch gesehen ist das natürlich deprimierend. Sub specie eternitatis ist somit eigentlich alles sinnlos. Sowas wie das Jüngste Gericht wäre da besser. Würde sich zwar eine Weile hinziehen, aber dann würden wir alle wieder auferstehen und gegebenenfalls im Paradies erwachen. Bei Heidegger hat das Leben also gar keinen Sinn, weswegen seine Begeisterung für den Nationalsozialismus verständlich ist, der war auch vollkommen sinnfrei, das war die Liga „Viva la muerte“, vor allem eben der Tod der anderen, aber letztlich eben, das war und ist dieser Logik immanent, auch der eigene. Wer keinen Sinn sieht in seinem eigenen Leben, sieht wohl auch wenig Sinn im Leben der anderen.

Das Problem, das eschatologisch gesehen alles ziemlich sinnlos ist, versucht ja Elon Musk und Steff Bezos zu lösen, indem er eine Umsiedlung in die Ferne des Universums vorbereiten. Das sieht der Autor natürlich pragmatischer. Er würde die nächsten 1 Milliarde Jahre versuchen, den Planeten bewohnbar zu erhalten, also mit solargetriebenen Wasserentsalzungsanlagen, Produktion von Wasserstoff, Ausbau der Infrastruktur, Bildung etc.. Ist das dann geregelt, hat man immer noch vier Milliarden Jahre Zeit, den Exodus ins Universum vorzubereiten. (Den Mars bewohnbar zu machen ist da im übrigen auch keine Hilfe, denn der wird auch von der Sonne angestrahlt. Wenn auf der Erde die Lichter ausgehen, gehen sie folglich auch auf dem Mars aus. Also die Technik Fuzzis sind manchmal so abgedreht wie die Pharaonen. Das Universum zu bevölkern ist schon ziemlich ähnlich wie Pyramiden in der Wüste bauen. Psychologisch hat sich die Gemengelage wohl in den letzten 4000 Jahren nicht geändert. Es ist die Endlichkeit, die unendlich werden will.)

Rein logisch gesehen wäre es so, dass der Tod besonders dann als Bedrohung empfunden wird, wenn die Menschen glücklich sind. Dann wäre der Tod sozusagen das Ende der Party. So logisch ist das aber nicht, denn normalerweise hängen alle Menschen, unabhängig von der Situation, am Leben.

Eine radikale Abwendung von jeder Art von Metaphysik, darunter verstehen wir jetzt mal pragmatisch jeden Tendenz, das Leben in einen größeren Zusammenhang zu stellen, finden wir in dem Gedicht von Antonio Machado. Wir nehmen jetzt die Version von Manuel Serrat, die ist ein bisschen länger, weil Manuel Serrat zwei Gedichte von Antonio Machado verbunden hat. (Die Version von Manuel Serrat findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=QHcypSLIp_A)

1) Todo pasa y todo queda
2) Pero lo nuestro es pasar
3) Pasar haciendo caminos
4) Caminos sobre la mar
5) Nunca perseguí la gloria
6) Ni dejar en la memoria
7) De los hombres mi canción
8) Yo amo los mundos sutiles
9) Ingrávidos y gentiles
10) Como pompas de jabón
11)Me gusta verlos pintarse
12)De sol y grana, volar
13)Bajo el cielo azul, temblar
14)Súbitamente y quebrarse
15)Nunca perseguí la gloria
16)Caminante, son tus huellas
17)El camino y nada más
18)Caminante, no hay camino
19)Se hace camino al andar
20)Al andar se hace camino
21)Y al volver la vista atrás
22)Se ve la senda que nunca
23)Se ha de volver a pisar
24)Caminante no hay camino
25)Sino estelas en la mar
26)Hace algún tiempo en ese lugar
27)Donde hoy los bosques se visten de espinos
28)Se oyó la voz de un poeta gritar
2)9Caminante no hay camino
30)Se hace camino al andar
31)Golpe a golpe, verso a verso
32)Murió el poeta lejos del hogar
33)Le cubre el polvo de un país vecino
34)Al alejarse le vieron llorar
35)Caminante no hay camino
36)Se hace camino al andar
37)Golpe a golpe, verso a verso
38)Cuando el jilguero no puede cantar
39)Cuando el poeta es un peregrino
40)Cuando de nada nos sirve rezar
41)Caminante no hay camino
42)Se hace camino al andar
43)Golpe a golpe, verso a verso
44)Golpe a golpe, verso a verso
45)Golpe a golpe, verso a verso

Manuel Serrat hat hier zwei Gedichte zusammengebracht, die tatsächlich zusammen gehören, aber uns interessieren erstmal nur die Verse 5) bis 14)

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