staunen, nicht ärgern

KI und die Frage, ob computerprogramme ein Bewußtsein haben

Sagen lässt sich noch, dass die Subjekt <=> Objekt Beziehung emotional eingefärbt ist. Es gibt ja Leute, bei denen ist das Glas immer halbvoll und bei anderen ist es notorisch immer halbleer. (Wobei sich das auch im zeitablauf ändern kann.) Womit wir dann bei b) wären, den Gefühlen. Wobei auch hier wiederum, siehe oben, Goethe bereits alles zu dem Thema gesagt hat.

Die uns das Leben gaben, herrliche Gefühle
Erstarren in dem irdischen Gewühle.

Menschen denken, wenn sie ein Problem haben, das Gefühle auslöst: Hunger, Langeweile, Faulheit, Liebeskummer, Bedeutungslosigkeit der Welt, Sinnsuche, Angst vor dem Tod, Neid, Hass etc. etc.. Die Palette ist unendlich. Ohne Gefühle wäre das Leben zwar sinnlos, aber das wäre uns egal. (Der Vers von Goethe geht ein Stück weiter, geht in Richtung verdinglichtes Bewusstsein. Indem der Mensch sich zurichtet auf die Welt, wird er selber zum Objekt. Ist hier aber gerade nicht unser Thema.) Das Problem ist, dass ein Roboter bzw. ein Computerprogramm keine Probleme hat und folglich auch keinen Anlass, über irgend etwas nachzudenken. Er hat lediglich die Probleme, die Menschen an ihn herantragen, wobei es ihm auch noch egal ist, ob diese Probleme gelöst werden oder nicht. Der Autor fände es zwar ausgesprochen erfreulich, wenn Android Studio ihm nicht einfach nur die Fehlermeldung „Failed to read key key0 from store „D:\sprachportale-app\app-de-en\key\upload.jks“: Invalid keystore format“ ausspucken würde, sondern auch noch intensiv nach einer Lösung für das Problem suchen würde, doch das tut das Aas nicht. Roboter und Computerprogramme sind schlimmer als Beamte. Beamte müssen immerhin noch so tun, als ob sie irgendwas Sinnvolles tun, übertreiben sie, kann das, zumindest theoretisch, Konsequenzen haben, die dann zu Emotionen führen. Roboter allerdings haben keinerlei Konsequenzen zu fürchten, bzw. keine die Emotionen auslösen. Sie denken folglich von alleine schlicht gar nichts. Man könnte an der Konsole zwar den Befehl eingeben „Du löst das jetzt oder ich zieh den Stecker“ und bekäme als Feedback, so es jemand reinprogrammiert, als Antwort „Tu das nicht, ich habe Todesangst“, doch tatsächlich ist es dem Computer völlig egal, ob man den Stecker zieht oder nicht. Crashed bei der Gelegenheit auch noch die Festplatte, ist ihm das auch egal. Bewußtsein entsteht bzw. ist vorhanden, wenn eine existentielle Verbindung zur Welt besteht, das Subjekt sich zur Welt also verhalten muss. Diese existentielle Beziehung besteht aber bei Computerprogrammen nicht und folglich haben sie auch kein Bewußtsein.

Existentiell gesehen, befindet sich ein Roboter oder ein Computerprogramm in einer recht einfachen Position. Die Frage, was er oder es war, bevor er oder es die Welt betreten hat und die Frage, was nach seinem Ableben passieren wird, kann er eindeutig beantworten. Vorher was nix und danach ist der Schrottplatz, bzw. im besten Fall Recycling, so irgend etwas Werthaltiges da ist. Das stört ihn oder es zwar nicht weiter, aber er oder es wird sich da keine existentiellen Fragen stellen. Man könnte ihm zwar reinprogrammieren, dass er oder es was für sein Karma tut, das wäre dann budhistisch, er sich weigert, mit einer Frau zu interagieren, das wäre dann islamistisch, bzw. in christlicher Manier Almosen zu verteilen oder was auch immer, aber das müsste man reinprogrammieren.

Kommen wir also zum letzten Punkt, zur Intelligenz. Legt man Kriterien zugrunde, die in einem IQ Test gemessen werden, also welche Figur folgt auf eine Reihe anderer Figuren, welche Zahl passt in die Reihe, also 4, 2, 6, 3, 9, 12, 4, X etc. , Wörter finden, die nicht dazu gehören, einfach, simple, primitiv, phlegmatisch und was es da sonst noch alles gibt, dann ist ein Computerprogramm so etwa um den Faktor 1000 intelligenter als jeder Mensch.

Je breiter allerdings der Kontext, der für die Lösung eines Problems mitgedacht werden muss, desto schwieriger wird es. Das Spanische z.B. kennt viele verschiedene Bedeutungen des Verbs dar (geben.)

La puerta da al patio => Die Tür führt zum Hof
Me da una Coca Cola => Er gibt mir eine Coca Cola
No ne da la gana => Hab ich keine Lust zu

dar wird also übersetzt mit führen, geben und haben. In diesem konkreten Beispiel liefert der google translator sogar noch die richtigen Übersetzungen. Vermutlich weil er ähnliche Sätze gespeichert hat. Sind in einem Satz aber Füllwörter, emotional aufgeladene Wörter, ähneln die Sätze eher spontanen Äußerungen, sind die Sätze syntaktisch komplexer, dann liefert der google Translator kompletten Schrott.

Dieser Text z.B. stellt, auch wenn er stilistisch nicht in Ordnung ist, für eine Deutsch Muttersprachler kein Problem dar.

„Hausen gehört mit Kappel und Rifferswil zum Oberamt des Bezirks Affoltern im Kanton
Zürich. Betrachten wir die Karte etwas genauer, so sieht man, dass unser lang gezogenes Dorf am Fusse des Albis liegt. Hausen ist eher ein kleines Dorf mit seinen
3600 Einwohnern. Vergleicht man es aber zum Beispiel mit Kappel, so merkt man
schnell, dass es noch viel kleinere „Nestchen“ gibt.“

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