staunen, nicht ärgern

Vilfredo Pareto oder wie der Faschismus Einzug erhalten hat in den Kanon der deutschen Volkswirtschaftlehre und warum ein Blick über den Tellerrand sinnvoll ist und dazu führen würde, dass man sich mal mit ernsten Problemen beschäftigt

Letztendlich hängt es von Ihrem persönlichen Geschmack und Vorlieben ab, welches dieser Produkte Ihnen besser gefällt. Es kann auch sein, dass Sie beide Snacks mögen oder keinen von beiden.“

Das gute KI Programm ist also ausgesprochen vorurteilsfrei. Der Autor würde sagen, der entscheidende Unterschied ist das Werbebudget. Hanuta und Knoppers ist lediglich ein besonders lustiges Beispiel. Es fällt jetzt nicht besonders schwer, Tausende von anderen Beispielen zu finden.

Irgendwann haben wir keine marktwirtschaftliche Ordnung mehr, sondern ein komplette gaga Ordnung. Für jeden Stackholder von Vermögen ist es sinnvoll, da weiterzumachen, wo er sich auskennt. Leider ist das Gebiet, in dem er sich auskennt, völlig irrelevant. Das Problem ist, dass so auch Jobs in Bereichen entstehen, die völlig sinnlos sind, was zunehmend immer mehr Leuten klar wird, ohne dass sie aus der Tretmühle austreten können, weil der Lebensunterhalt zunehmend nur in sinnbefreiten ökonomischen Aktivitäten verdient werden kann. Das fasst Th.W. Adorno dann so zusammen: Es gibt kein richtiges Leben im falschen.

Eine weitere Tendenz, die das marktwirtschaftliche Systen zur Implosion bringen kann, bzw. es auf ein vernünftiges Maß zurückstutzen kann, ist die Große Verweigerung, die Herbert Marcuse in seinem Werk Der eindimensionale Mensch beschreibt. Die Möglichkeit den Menschen zum Anhängsel der Produktion zu machen, Too often we’re working jobs we hate so we can buy shit we don’t need, sinkt, wenn die Menschen an der Produktion gar nicht mehr teilnehmen, weil sie die sinnlosen Produkte, die sie vorher produziert haben, schlicht gar nicht mehr kaufen können. Spätestens dann gibt es keine Manipulation mehr.

Last not least bringt die sinnbefreite Produktion mit anschließender sinnbefreiter Konsumtion auch den Planeten an seine Grenzen. Die derzeitige Hoffnung, auch von den Grünen, besteht darin, dass das System der sinnbefreiten Produktion mit anschließender sinnbefreiter Konsumtion mittels technischem Fortschritt aufrechterhalten werden kann, was aus wissenschaftlicher Sicht hier und da angezweifelt wird. Realistischer ist, dass Afrika, Südamerika und weite Teile Asiens durch technischen Fortschritt die Phase der Dekarbonisierung, die für die Industrialisierung der Industriestaaten notwendig war, überspringen können. Überspringen sie diese Phase nicht, brauchen wir uns über die Chancen, den Klimawandel zu stoppen, keine Gedanken mehr zu machen. Es ist dann aus. Der pro Kopf Ausstoß an CO2 ist in Deutschland acht mal so hoch wie in Indien. Wenn Indien mit seinen 1 Milliarden Einwohnern sich an das deutsche Niveau anpasst, ist ultimativ Feierabend. Würden die Rahmenbedingungen dies zulassen, wäre nicht alle Gefangene des von ihnen selbst geschaffenen Systems, könnte man die Resourcen in Technologien umlenken, die es Entwicklungs- und Schwellenländern erlauben würden, die Phase der Dekarbonisierung zu überspringen. Allein in DEUTSCHLAND, wurden in den Jahren 2000 bis 2017 überschlagen 4 Milliarden Euro dafür ausgegeben, die Menschheit davon zu überzeugen, dass Ariel im Hauptwaschgang besser funktioniert als Omo. (Wir reden hier wirklich nur von Werbung.)

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196750/umfrage/werbeausgaben-fuer-waschmittel-in-deutschland-seit-2000/

Eine andere Möglichkeit, die Marktwirtschaft auf ein vernünftiges Maß zurückzustutzen wäre das Modell China. Bei diesem Modell definiert der Staat strategische Ziele und nimmt sich qua Steuern die Resourcen, die es eben braucht. Das wäre natürlich eine harte Nummer. Ein Kompromiss wäre, wenn man die Unternehmen lediglich zwangsverpflichten würde, in die so definierten strategischen Projekte zu investieren, ihnen aber den Erfolg lässt und die Realisierung marktwirtschaftlich organisiert.

Rebus sic stantibus können wir zusammenfassen. In der klassischen und neoklassischen Nationalökonomie ist der Markt der Garant für die optimale Resourcenallokation. Der Markt liefert die Preise, die über Knappheit informieren und so das Auffinden wirtschaftlich günstigerer Alternativen überhaupt möglich machen. Weiter übt er eine objektive Kontrolle aus, das heißt, es gibt niemanden, der extern kontrolliert. Das System kontrolliert sich selber. Weiter stellt es die Informationen den Einheiten zur Verfügung, also den Unternehmen, die sich in ihrem Bereich am besten auskennen. Das Gegenmodell ist die Planwirtschaft, wo irgendwelche Leute meinen, dass sie von irgendwas Ahnung haben. Diese Grundannahmen werden von der akademischen Volkswirtscahftslehre nicht hinterfragt. Auch die keynessche Theorie, die eigentlich, ohne die oben erwähnten Stärken marktwirtschaftlicher Ordnungen in Frage zu stellen, in bestimmten Konstellationen für mehr Staat plädiert, wird neoklassisch interpretiert. Das IS-LM Modell, das keineswegs die keynessche Theorie wiederspiegelt, wird als Quintessenz der keynesschen Theorie vorgestellt. Näheres siehe https://www.economics-reloaded.de.

Wir haben also mehrere Tendenzen, die das marktwirtschaftliche System implodieren lassen können bzw. dieses System auf ein vernünftiges Maß zurück stutzen können. Dies kann durch politische Entscheidungen passieren.

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