staunen, nicht ärgern

Vilfredo Pareto oder wie der Faschismus Einzug erhalten hat in den Kanon der deutschen Volkswirtschaftlehre und warum ein Blick über den Tellerrand sinnvoll ist und dazu führen würde, dass man sich mal mit ernsten Problemen beschäftigt

Eine Tendenz wäre das.Es gibt Jobs, die gesamtwirtschaftlich komplett sinnlos sind, das heißt das BSP nicht um einen einzigen Euro steigen lassen. Das ist z.B. bei Taxifahrern der Fall. Bei gegebenen Preis, Taxipreise sind feste Preise, liegt die Nachfrage nach Taxifahrten fest, aber es sind weit mehr Taxis auf der Straße, als zur Befriedigung der Nachfrage nötig sind. (Der Autor hat eine studentische Taxifahrerkarriere absolviert, er weiß, wovon er spricht.) Für das einzelne Taxiunternehmen macht es aber Sinn, trotzdem seine Taxen auf der Straße zu haben, weil nur so kriegt er einen Teil des Kuchens. Hier wäre es günstiger, wenn man das zum Monopol umbaut oder eben Uber mit flexiblen Preisen zulässt. Um mal ein extremes Beispiel zu wählen.

Dann gibt es noch eine Menge Leute, Schätzungen gehen von 37 Prozent, die Schätzung stammt von David Graeber, aus, die den Eindruck haben, dass ihre Jobs komplett sinnlos sind. Auf den Punkt gebracht: Too often we’re working jobs we hate so we can buy shit we don’t need. (Wir machen Jobs, die wir hassen, um Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen.) Das bringt, soit dit en passant, eine Kernidee von Adorno auf den Punkt. Aus dem Instrument zur effizienten Koordination von Wirtschaftsprozessen, der Marktwirtschaft eben, ist ein Ziel geworden. Der freudlose Konsum ist zum Anhängsel der Produktion, ist aber nicht mehr das Ziel. Oder anders formuliert: Wir fahren mit dem schnelleren Auto dahin, wo wir ohnehin schon sind. In entwickelten Volkswirtschaften kann es durchaus passieren, dass die Leute eine Präferenz für die persönliche Entwicklung, Bildung, Sport, Musik machen, soziales Engagement etc. entwickeln und das höher einschätzen, als mit sinnlosen Jobs immer mehr Geld zu verdienen. Irgendein Mathe Genie bei Facebook prägte folgenden Spruch: The best minds of my generation, are thinking about how to make people click ads. (Die brilliantesten Köpfe meiner Generation beschäftigen sich damit, die Leute dazu zu bringen auf Werbung zu clicken.) Wir haben hier das Problem, dass die ungleiche Verteilung zwar nicht zur völligen Ineffizienz führt, zumindest rein ökonomisch gesehen entsteht ja ein Mehrwert, dieser Mehrwert aber im Grunde sinnlos ist. Hier schaffen die Idioten eine Nachfrage, die dann mit einem Milliarden Aufwand befriedigt wird, mit dem Endeffekt, dass aus den Idioten Vollidioten werden. Wäre die Nachfrage intelligenter, wäre auch das Angebot intelligenter. (Etwas ähnliches beschreibt auch Michel Moore in dem Film Capitalism a Love Story. Da gibt es ohne Ende brilliante Köpfe, die sich damit beschäftigen, sich Finanzderivate auszudenken, die die Menschheit jetzt nicht wirklich weiter bringen. Zielführender wäre die Entwicklung von solargetriebenen Wasserentsalzungsanlagen.) In der gleichen Liga spielt Werbung. Es beschäftigen sich Hunderte von Millionen von Leuten damit, der Menschheit klar zu machen, dass Omo reiner wäscht als Ariel, irgendein Milchreis die Mahlzeit zwischendurch ist und irgendein Joghurt eine phantastische Ecke hat, man sich bei einer Fluggesellschaft fühlen kann, wie bei Mutti zuhause und irgendein Auto total stylish ist, weil es das gleiche macht, wie die andere Karre. Für Ferrero macht es durchaus Sinn, das ist das gleiche Problem wie beim Taxigewerbe, der Menschheit klar zu machen, dass Hanuta viel besser ist als Knoppers, aber gesamtwirtschaftlich ist der Mehrwert dieser Aktivitäten Null. Es gäbe gesamtwirtschaftlich bessere Verwendungen, z.B. die Subventionierung von Wärmepumpen. Ein business wäre auch die Produktion von kleinen, einfach zu installierenden und leicht zu wartenden Windkraftanlagen, aber der Markt hat sich fest gerammelt. Für die Familie Ferrero macht es durchaus Sinn, Hanuta als die ultimative Schokowaffel zu bewerben, mit Millionen Aufwand, es ginge der Menschheit aber nicht schlechter, wenn der Marktanteil von Knoppers steigen würde. Der Wettbewerb führt nicht mehr zur optimalen Resourcen Allokation, er dreht frei und bindet Resourcen in sinnfreien Tätigkeiten, wer sich diesen Clip ausdenken musste, ist im Grunde eine arme Sau. Ziemlich viel Aufwand, nur um der Menschheit klar zu machen, dass Hanuta so was von hausgemacht ist und überhaupt nicht industriell gefertigt wird.

Der Hanuta Riegel kommt aber kaum an gegen den Knoppers Riegel, der morgens in Deutschland das Frühstück ersetzt.

ChatGPT, https://chat.openai.com/, gibt auf die Frage, was besser ist, Hanuta oder Knoppers, folgende Antwort.

„Als KI-Modell habe ich keine Vorlieben oder Geschmackssinn, um persönliche Präferenzen zwischen Hanuta und Knoppers zu haben. Beide Produkte sind beliebte Snacks in Deutschland und haben ihre eigenen einzigartigen Geschmacksrichtungen und Texturen.

Hanuta besteht aus einer Waffel mit einer Schicht Haselnuss-Creme und einer Schicht Schokolade. Knoppers hingegen hat eine Schicht aus Waffel, gefolgt von einer Schicht Milchcreme, einer Schicht Haselnuss und einer Schicht Schokolade.

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