Nur da, wo wir eine systemwidrige Verwendung des deutschen Perfektes haben, können wir direkt mit einem gerundio übersetzen.
Lachend verließ er den Raum. => Riendo salió del cuarto.
Dass grammatikalische Kleingemüse interessiert uns aber gar nicht, wer sich dafür interessiert, sei auf www.spanisch-lehrbuch.de, www.franzoesisch-lehrbuch.de, www.italienisch-lehrbuch.de verwiesen.
Interessant ist aber, dass dann, wenn eine Lücke im System entsteht, etwas einrückt, was dafür ursprünglich gar nicht vorgesehen war. Ein Phänomen, dass man auch in anderen Zusammenhängen beobachen kann. Fällt zum Beispiel ein Teil des Systems aus, wird das ganze System neu justiert. Das ist zum Beispiel im Französischen durch den Wegfall des subjontif imparfait passiert. Für den ist der subjonctif présent eingerückt.
Warum das Deutsche keine Nebensätze durch das Partizip Präsens ersetzen kann, im Englischen geht das und wäre auch im Deutschen problemlos möglich, kann daran liegen, dass Sätze, die mit einer Konjunktion eingeleitet werden, eindeutiger sind. Bei einer Konstruktion mit einem Partizip Präsens, müsste sich die Bedeutung aus dem Kontext erschließen lassen, was allerding in 99, 9 Prozent aller Fälle möglich ist. Muss schon eine Weile grübeln, um ein Beispiel zu finden, wo der Sinn mehrdeutig ist.
Wissend, dass er nicht da ist, fuhren sie hin.
=> Da sie wussten, dass er da ist, fuhren sie hin.
=> Obwohl sie wussten, dass er da ist, fuhren sie hin.
Wir können noch etwas lernen. Deutsche haben Sätze vom Typ „Geld habend, wäre er glücklich“ nie gehört, verstehen ihn aber trotzdem. Das können sie also nicht gelernt haben. Es sieht also so aus, dass Sprachkompetenz teilweise angeboren ist. Einwenden könnte man, dass der Satz lediglich verstanden wird, weil sich aus dem Kontext ergibt, was er bedeutet. Das träfe aber auch auf
Geld haben, wäre er glücklich.
Geld gehabt, wäre er glücklich.
Bei diesen Sätzen erschließt sich der Sinn aber nicht.