staunen, nicht ärgern

Der Tod und der Geist

Die Details sparen wir uns jetzt. Was ist eigentlich das Problem, wenn man aus dem großen Weltheater, aus welchen Gründen auch immer, expediert wird. Das Problem ist, dass man nicht mehr erfährt, wie es weitergeht. Da gibt es natürlich Varianten, bei den zahlreichen übereinander geschichteten Krisen, Klimakrise, Konflikt USA – China wegen Taiwan, Migrationsprobleme, nachlassende Innovationskraft, die letztlich zur Inflation führt, ungleiche Verteilung, die letztlich die Innovationskraft schwächt, weil Resourcen in strategisch irrelevante Sektoren gelenkt werden, Aushöhlung der Demokratie etc. etc.. Jede einzelne dieser Krisen zieht einen ganz Rattenschwanz an anderen Krisen hinter sich her. In diesem Fall kann man das Theater auch verlassen. So einen Scheiß Film will eh keiner sehen. Die Themen sind dann alle auch irgendwie durch. Da kommt nix Neues in die Welt.

Was die Menschheit begeistert, also zumindest das, was massenmedial verbreitet wird, sind technische Utoptien. Also ein Leben auf dem Mars, sich den Mond von hinten anschauen oder die Möglichkeit, dort spazieren zu gehen, noch schnellere Autos, Flugzeuge, Handys, etc..

Elon Musk ist ja bekanntlich kein Freund der künstlichen Intelligenz, will aber auf den Mars. Fragt man jetzt bei ChatGPT nach, warum Menschen auf den Mars fliegen wollen, dann erhält man das als Antwort und versteht, warum Elon Musk gegen künstliche Intelligenz ist.

Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen zum Mars fliegen wollen und bereits daran arbeiten, bemannte Missionen zum Roten Planeten zu realisieren:

1) Wissenschaftliche Forschung: Der Mars bietet eine einzigartige Gelegenheit, unser Verständnis des Planeten und seines geologischen, atmosphärischen und klimatischen Systems zu vertiefen. Durch die Erforschung des Mars können wir auch mehr über die Möglichkeit von außerirdischem Leben lernen.

2) Zukunft der Menschheit: Die Erde ist derzeit unser einziger bewohnbarer Planet, und es gibt wachsende Bedenken hinsichtlich der Überbevölkerung und der begrenzten Ressourcen. Die Erforschung und mögliche Kolonisierung des Mars könnte eine Absicherung gegen globale Katastrophen und eine Zukunft für die Menschheit im Weltraum bieten.

3) Technologische Entwicklung: Die Entwicklung von Technologien und Systemen, die für die bemannte Marsmission erforderlich sind, kann auf der Erde angewendet werden, um unsere Infrastruktur zu verbessern und nachhaltige Lösungen für Energie, Umwelt und Transport zu entwickeln.

4) Wettlauf im Weltraum: In der Geschichte der Raumfahrt hat es oft Wettrennen zwischen Nationen gegeben, um Fortschritte im Weltraum zu erzielen. Die Erforschung des Mars ist ein neues Ziel für internationale Kooperation und Wettbewerb im Bereich der Raumfahrt.

5) Inspirationsquelle: Die Erforschung des Mars kann Menschen auf der ganzen Welt inspirieren und für Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik begeistern. Dies kann dazu beitragen, die Bildung und die nächste Generation von Raumfahrtpionieren zu fördern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Marsforschung und -exploration eine komplexe und langfristige Herausforderung darstellen. Sie erfordert erhebliche Ressourcen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene, aber viele sehen darin auch die Möglichkeit, die Grenzen der menschlichen Fähigkeiten zu erweitern und wichtige wissenschaftliche, technologische und philosophische Fragen zu beantworten.

Also richtig einleuchtend ist das ja nicht. Bei der Krebsforschung, das ist das Thema, das den Autor dieser Zeilen derzeit beschäftigt, fände er Grundlagenforschung im Bereich der Molekulargenetik zielführender. Die Möglichkeit außerirdischen Lebens ist da nicht so spannend und damit das Gesundheitssystem nicht implodiert, brauchen wir billigere Medikamente, z.B. einen mRNA Impfstoff gegen Krebs. Bei Punkt 2) wird es dann endgültig rätselhaft. Naheliegender wäre, die Wüste Sahara oder die Atacama Wüste bewohnbar zu machen, da gibt es immerhin Sauerstoff und Wasser kann man hintransportieren. Noch rätselhafter ist dann Punkt 3). Da gibt es schon ein Transportproblem. Z.B. wie entsalzt man Wasser und leitet es dann in die Wüste. Ob wir da aber vom Mars was lernen können, ist erstmal unklar. Der Punkt 4) ist historisch verbrieft, das nennt sich Sputnik Schock. Gegen Wettbewerb an sich ist ja nichts einzuwenden, wenn er dazu führt, dass die gesamtwirtschaftlich günstigste Alternative sich durchsetzt. Bei 5) dreht sich die Sache etwas im Kreis. Es sollen sich mehr Leute, für sinnfreie Dinge begeistern. Was soll das für einen Sinn haben? Zu klären wäre erstmal, was man auf dem Mars will. Hinsichtlich des Nachsatzes, hat ChatGT Recht, technische Innovationen verbrauchen gewaltige Resourcen. Bleibt nur die Frage, ob es sich hierbei nicht um eine Fehlallokation der Mittel handelt, also massiv am Markt vorbei produziert wird.

Technische Utopien oder Visionen, diese dominieren wohl derzeit, sehen den Fortschritt in der technischen Entwicklung und diese schreitet tatsächlich immer voran. Das Internet wird z.B. immer schneller, die Speicher immer größer und die Prozessoren immer leistungsfähiger. Das ist natürlich erstmal gut. Der Autor beschäftigt sich mit Dingen, die vor zehn Jahren noch gar nicht möglich gewesen wären. Wenn aber das lediglich zur einer immer größeren Gaming Industrie führt, dann bringt das nicht viel. Der Schritt von Papier und Kugelschreiber zur Textverarbeitung ist GEWALTIG. Der Schritt vom Brettspiel zum Computerspiel marginal.

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