Der Zins kann ad calendas graecas oder bis zum Sankt Nimmerleinstag Null sein, im Zweifelsfalle hat der Zins lediglich eine Verhinderungswirkung. Erwirtschaftet ein händisch betriebene Mülltrennungsanlage kaum Rendite, so würde ein hoher Zins sie platt machen und die dort Beschäftigten, also gering qualifizierte, würden ihren Job verlieren und keinen neuen finden, was marktwirtschaftlich Schwachsinn wäre. Die machen eine sinnvolle Arbeit.
Der Zins hat eine total andere Funktion und wird von der EZB nach ganz anderen Kriterien festgesetzt. Verliert z.B.die nationale Währung an Wert, dann wird sie unter Umständen den Zins erhöhen. Ausländisches Kapital wird diese Währung dann nachfragen, wodurch deren Wert steigt. Umgekehrt, umgekehrt. Ist die Währung nach Meinung der EZB überbewertet, wird sie den Zins senken und damit den Ankauf von Fremdwährung gegen eigene Währung fördern, was zu einer Abwertung führt. Über diesen Weg kann sie dann auch Einfluss nehmen auf das Leistungsbilanzüberschüsse oder Defizite. Über den Zins hat sie auch Einfluss auf die Arbeitslosigkeit. Ein niedriger Zins erlaubt es auch mittleren Einkommen Häuser zu bauen, was die Bauindustrie zum brummen bringt. Bei Inflation wird sie mit einem hohen Zins gegensteuern, was allerdings ein Rasenmäher Methode ist, weil sie dann auch wenig rentable Unternehmen aus dem Markt wirft.
Fazit: Es wird jetzt mal Zeit, die Begriffe zu klären und Begrifflichkeiten, die zur Analyse konkreter Probleme nichts beizutragen, einfach mal zu vergessen bzw. auf dem Müllhaufen zu entsorgen. Es macht auch keinen Sinn, den ganzen Blödsinn an allen Universitäten dieser Welt jedes Jahr auf’s neue zu predigen. Den Müll einfach entsorgen und vergessen. Das wäre hilfreich.