staunen, nicht ärgern

Bemerkung zur menschlichen Sprachverarbeitung

Philosophen und sonstige Idioten à la Heidegger, Gadamer etc.. beschäftigen sich gleich mit den ganz großen Fragen, also unter Sprache und Denken machen die das einfach nicht. Der Heidegger schwurbelt, dass man sich wundert, dass den keiner in die Psychiatrie verfrachtet hat.

https://www.youtube.com/watch?v=C3NagZ0uc4E (mit theatralischer Hintergrund Musik, dass soll nochmal unterstreichen, wie tiefsinnig und den letzten Abgründend nachhorchend hier philosophiert wird)

Bevor man sich über Sprache und Denken befasst, ein Thema zu dem sich empirisch belastbar eigentlich so gut wie nichts sagen lässt, außer eben dass beim Sprechen bestimmte Areale des Gehirns aktiviert werden, das kriegt man z.B. raus durch die Injektion von radiaktiven Zucker, Kernspintumorgraphie, Messung elektrischer Reize oder wie auch immer, wobei alle Methoden eines gemeinsam haben. Ob der Teil, der aktiviert wird, für die Produktion der Sprache zuständig ist oder eben dafür, den Sinngehalt zu erfassen ist weitgehend unklar.

Machen wir noch kurz eine Schlenker zu ChatGPT, weil manche Leute auf die Idee kommen könnten, dass ChatGPT denkt, weil er ja auch spricht. Das Teil denkt nicht. Machen wir uns das an einem Beispiel klar. Fragt man jemanden, wie man eine Bürgersteig pflastern könnte, würden jedem eine unzählige Anzahl an Möglichkeiten einfallen. Man kann ihn schlicht asphaltieren, Betonplatten drauflegen, in fliesen, alte Autoreifen platt machen und ihn damit ausstatten, man kann ihn schlicht mit Kiesel / Sand oder was auch immer bestreuen. Besonders witzige Zeitgenossen können auch meinen, dass man ihm Tomaten belegen könnte, das hätte den unbestechlichen Vorteil, dass man auch gleich Ketchup produzieren würden. Irgendwie sowas haben die San Fermín in Spanien wohl im Kopf, wenn sie alljährlich ein paar Tonnen Tomaten auf die Straße kippen. Der Leser dieser Zeilen stellt diese Verbindungen aber völlig mühelos her. Zwar werden in die banalen Beläge einfallen, indem er vor seinem geistigen Auge die Beläge durchgeht, über die er schon gelatscht ist, als Betonplatten, Asphalt oder, wie in Valencia, Sandstein, das ist dann so eine Art Datenbankaufruf, aber es fallen ihm auch mühelos noch ein paar Hundert ein, die er noch nie gesehen hat. Extrem stylisch wäre z.B. ein Belag aus Lapislazuli mit viel Pyrit, das würde phantastisch glänzen in der Sonne. In diesem Falle greiftg der Leser nicht auf eine Datenbank, bzw. Erfahrung zurück, denn er hat das noch nie gesehen. Der Leser kann zwar jetzt, phantasiebegabt wie er ist, alle möglichen Beziehungen herstellen, aber es ist ihm völlig unklar, wieso er das kann. Er kann die wildesten Beziehungen herstellen, ohne auch nur den Schimmer einer Ahnung zu haben, wieso er das kann. ChatGPT rattert in sekundenschnelle ein paar Millionen Text durch, die er irgendwo gefunden hat. Wer will kann es direkt ausprobieren. ChatGPT nennt die üblichen Verdächtigen, Beton, Asphalt, Klinker, Naturstein, Asphalt. Was er nicht in seiner Datenbank hat, spuckt er nicht aus. Im Grunde ist und bleibt es eine Datenbank. Was nicht drin ist, kommt nicht raus. Nett bei ChatGPT ist halt, dass man keine komplizierten sql statements bauen muss, damit er das passende ausspuckt. Er kommt, um es in der Sprache der Informatik auszudrücken, mit schlecht strukturierten Problemen klar, aber denkt nicht einen Millimeter. Anderes Beispiel. Unsere Urahnen hatten Specksteine und Stöcke. Irgendein pfiffiger Erfinder ist dann auf die Idee gekommen, dass man Specksteine zu spitzen Keilen verarbeiten kann, diese an einem Stock befestigen kann und das ganze dann als Speer verwenden kann mit dem man dann wiederum Mammuts erlegen kann. Da wurden Dinge zu einem sinnvollen Ganzen verbunden, die erstmal überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das hätte ChatGPT nicht geschafft. Das Teil ist lediglich ein Papagei, mit Denken oder Kreativitä hat das gar nichts zu tun. Den Algorithmus hinter ChatGPT können wir auch verstehen, wenn wir uns lange damit beschäftigen, bzw. er ist von manchen Leuten bereits verstanden. Wie das menschliche Gehirn allerdings Verbindungen herstellt zwischen Dingen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, ist ein Rätsel.

Bevor wir also über das Denken nachdenken, bei Heidegger lernen wir denken indem wir denken, was ich jetzt gar nicht vermutet hätte, ich hätte eher gedacht, dass wir denken lernen, wenn wir im Kreis laufen, sollten man über die Sprachverarbeitung nachdenken und da müssen wohl einige Fallunterscheidungen getroffen werden.

Viele Leute, vor allem bei Laien in der Sprachdidaktiv wie Babbel, Busuu, Rosetta Stones und andere Schwachmatiker gehen davon aus, dass die Sprache auf ein Bild zielt und bauen ihre Sprachkurse mit Bildern auf. Also man sieht z.B. einen Tisch und dann z.B. muss man eine Auswahl treffen zwischen z.B. table, chair, lighter, book und dann table anklicken. Weil das Bild besonders einprägsam ist, soll man sich das leichter merken können, das soll also tierisch innovativ sein. Bei Tisch mag das noch hin hauen, wir können sie Augen schließen und so ganz schemenhaft taucht dann vor unserem geistigen Auge ein Tisch auf.

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