staunen, nicht ärgern

Sind wir, was wir gelesen haben? Bemerkungen zu Golo Mann

Sprache kann nur referenzieren, bewusst machen, was da ist, aber sie kann nichts erschaffen. Das ist so auch die Quintessenz von Eichendorf.

Ruht ein Lied in allen Dingen
die da singen fort und fort
und die Welt hebt an zu singen,
findst du nur das Zauberwort

Die Dinge, die da singen, sind da. Es singen nicht in allen die gleichen Lieder, aber sie singen für den, dessen Wesen sie entsprechen. Dichtung, oder Kultur und Geist im Allgemeinen, überschreitet also die Möglichkeiten unserer Erfahrung und das ist gleichbedeutend mit Hoffnung, denn Hoffnung zielt nun mal auf Zukunft und neue Horizonte. Lesen zeigt uns also eher, was wir suchen, aber nicht, was wir sind.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert