staunen, nicht ärgern

Monopol Magazin oder die Verpunktung des Hirns

Die Inkarnation der ökonomischen Niedertracht, also der Autor dieser Zeilen, fragt sich, stößt er auf eine Seite wie diese, https://www.monopol-magazin.de, natürlich sofort: Womit verdienen die eigentlich Geld und verdienen die überhaupt welches? Aufklärung bringt www.bundesanzeiger.de, da unter Res Publica Verlags GmbH (hat nix zu tun mit dem gleichnamigen „Festival der digitalen Gesellschaft“). Wir sehen: Ja, die verdienen Geld, über 900 000 Euronen im Jahre 2021. Wahnsinn! Da fragt man sich, wer liest so eienn Quark. Da werden wir hier geholfen.

„Die Monopol-Leser sind einkommensstark, zwischen 30 und
59 Jahren und überproportional häufig im künstlerischen Be-
reich aktiv. Sie haben einen Spürsinn für Neues, legen ausge-
sprochen viel Wert auf Qualität und sind fasziniert von Luxus-
marken, die sie sich gerne leisten.“

https://www.monopol-magazin.de/sites/default/files/2021-11/MONOPOL_Mediadaten_2022.pdf

Boah! Das ist nicht nur ein Doppelwumms, das ist ein Doppelboah! Die Kundschaft, also 40 000 (Druckauflage) an der Zahl, sind im künstlerischen Bereich tätig und einkommensstark. Eindeutig. Die spielen in einer anderen Liga als der Autor dieser Zeilen. Der kennt nur Künstler, die gerade so, and with the help of Künstlersozialkasse, mal gerade so über die Runden kommen (oder auch nicht).

Art meets Luxusmarken. Da kommt zusammen, was zusammen gehört und die Gesinnspannen sind GIGANTISCH. Da klingeln bei Bernard Arnauld, geschätztes Vermögen
158 MILLIARDEN (!) US-Dollar, die Kassen, denn Hausschlappen mit Punkten sind sowas von stylish, aber sowas von stylisch, wenn da Punkte draufgemalt sind, dass die Gewinnnspannen schon mal ein paar Hundert Prozent sind. 1490 Euronen. Alter Schalter.

„Diese luxuriöse Version der Pool Pillow Comfort Pantolette bietet dank des weichen Pelzes unmittelbare Wärme und Komfort. Der breite Zehenriemen verfügt über sich farblich abhebende Einsätze aus Pelz, welche die LV Initialen und Monogram-Blüten abbilden. Dieses Modell zeichnet sich durch ein anatomisch geformtes Fußbett, welches ebenfalls mit Pelz bezogen ist, sowie eine leichte Mikro-Außensohle mit einer Kontur aus Nappaleder aus.“

https://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/pool-pillow-comfort-pantolette-nvprod3130115v/1A9BZJ

(Bei dem Begriff Pool Pillow Comfort Pantolette steigt der Autor aus. Vermutlich fühlt sich das Teil an, wie wenn man ein komfortables Kissen an den Füßen hat. Aber egal: Wo immer die Teile produziert werden, Bangladesh, Vietnam, China, Thailand etc.. die Leute die das zusammenbauen werden sicher ordentlich bezahlt, cash ist ja da. Da ist sich der Autor ganz sicher. )

Das Teil hat jetzt aber noch keine Punkte. Richtig stylish wird das erst mit Punkten und das erschließt sich der Kundschaft mit Spürsinn für Neues mit Unterstützung des Monopol Magazins.

„In der zur Kollektion gehörenden Kampagne posieren Supermodels unterschiedlicher Generationen, von Gisele Bündchen bis Bella Hadid, mit bunt-getupften Taschen, als Schwarz-Weiß-Fotografie unter roten und gelben Plastikkugeln, mit punktigen Anzügen und Stiefeletten. Im Alter von zehn Jahren hatte Yayoi Kusama ihre ersten Halluzinationen, die sie als „dichte Felder aus Punkten“ beschrieb, seitdem ziehen sich die Polka-Dots wie eine Obsession durch ihre Kunst, bis sie heute, etwa 80 Jahre später, als ein buntes Netz feinste Lederware, goldene Ohrringe und Seidentücher bedecken. „Psychedelic Flowers“, „Metal Dots“, die etwa an ihren „Narzissengarten“ in Venedig erinnern und „Infinity Dots“ heißen die unterschiedlichen Kapitel der Kollektion, die bestimmte Werke Kusamas mit französischer Luxusmode verbinden.“

https://www.monopol-magazin.de/kusama-louis-vuitton-roboter

Also irgendwie sind die Punkte total hip und stylish weil Yayoi Kusama im Alter von zehn Jahren von Punkten halluzinierte. Die Kausalität erschließt sich da unmittelbar. Der Autor z.B. garniert alle seine T-Shirts mit Reibekuchen und Apfelmus, weil er die eben gerne verspeiste. Kennt man ja, total logisch. Die Leute haben halt auf den Klamotten, was sie so beschäftigt. Hanfblätter, Bier, Bananen, Sonnenblumen etc.. Oder eben: Punkte.

Wobei Punkte in einer anderen Liga spielen. Mit Punkten wird das richtig teuer: 1640 Euronen.

https://de.louisvuitton.com/deu-de/produkte/lv-x-yk-silhouette-ankle-boot-nvprod3940087v/1AB9W6

Ein solides Bananen T-Shirt gibt es schon für 15 Euro.

https://litb-cgis.rightinthebox.com/images/640×853/202107/bps/product/inc/lxqmml1626321925586.jpg

Aber was ist schon eine Banane gegen eine Punkt ?! Im übrigen, unmittelbar einsichtig, als Geldanlage eignet sich nur der Punkt, aber keine Banane.

„Die heute 93-jährige Künstlerin hatte schon 2012 mit dem damaligen Louis Vuitton-Creative Director Marc Jacobs einen Hype um die zu Kunstwerken gepunkteten Designer-Taschen ausgelöst, die sich noch heute als wunderbare Geldanlage eignen.“

https://www.monopol-magazin.de/kusama-louis-vuitton-roboter

Gold, Immobilien, Aktien als Spekulationsobjekte sind total out. Mega langweilig, null Stylishfaktor. Wer jetzt wirklich einen Spürsinn hat für Neues hat, der spekuliert in Punkte.

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