Last not least. Einem Wirtschaftswachstum geht ZWINGEND eine Ausdehnung der Geldmenge voraus. Das ergibt sich schon rein mathematisch nach der Quantitätsformel.
Q * P = M * U
mit
Q = reales Volkseinkommen
P = Preisniveau
M = Geldmenge
U = Umlaufgeschwindigkeit
Soll das reale Volkseinkommen steigen und die Geldmenge konstant bleiben, müsste entweder das Preisniveau SINKEN, das passiert nie und würde im übrigen Anpassungsprozesse behindern, weil es dann keine Preissignale mehr gäbe oder die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sich erhöhen, was ebenfalls nie passiert. Foglich bleibt nur noch ein Anstieg der Geldmenge.
Javier Milei wird also in Argentinien so krachend scheitern wie die Chicago Boys in Chile und die waren nur die Soft Variante à la Milton Friedman. Argentinien hat ein Problem mit der Produktivität. Die kann man zwar durch Geld drucken nicht erhöhen, man schafft dann lediglich eine Nachfrage, die in der Währung des Landes nicht befriedigt werden kann, aber mit einer Verringerung der Geldmenge geht es eben auch nicht. Mit der derzeitigen Produktivität kann Argentinien seinen Konsum nicht befriedigen, weshalb die Leistungsbilanz negativ ist:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1359490/umfrage/leistungsbilanzsaldo-in-argentinien/
Eine Dollarisierung, wie immer Javier Millei sich das vorstellt, wird vor allem zu einer drastischen Erhöhung der Zinsen in Argentinien führen. Wieso das jetzt die Produktivität erhöhen soll, ist ein Geheimnis, das uns Javier Millei leider nicht verrät. Da würden einem so gefühlte Tausend andere Maßnahmen einfallen. Investitionen in rentable und strategisch relevante Bereiche, Verbesserung des Bildungssystems, vor allem eben näher an der Praxis, Bekämpfung der Korruption, höhere Zölle auf den Import von Luxusgütern, Ansiedlung ausländischer Unternehmen, Steuern auf Spekulationsgewinne, Investitionen in die Infrastruktur etc. etc..