staunen, nicht ärgern

ChatGPT, die Probe auf’s Exempel, künstliche Intelligenz

Das Programm wendet nun die allgemeine Theorie auf ein konkretes Produkt an, wobei das Programm die abstrakten Aussagen von Adam Smith sogar konkretisiert. Eigentlich argumentiert es auch hier wieder neoklassisch mit dem Grenznutzen. Stiftet ein Euro mehr Nutzen, wenn er in Birnen investiert wird, werden die Leute Birnen kaufen, wobei, die Neoklassik geht davon aus, dass der Grenznutzen mit zunehmendem Konsum sinkt, irgendwann ein Punkt erreicht ist, wo der Grenznutzen bei Bananen so hoch ist wie bei Birnen. Jenseits dieses Punktes, werden sie also Bananen kaufen. Allerdings hat Verbraucher immer noch keine Marge, zumindest nicht bei Adam Smith, und das mit dem Einfluss der Nachfrage auf den Preis ist strittig. (Was ja der Beginn des ganzen Malheurs ist. Die Bedeutung der Nachfrage für den Preis schafft David Ricardo dann endgültig ab und das hat ja bekanntlich Carlos Murks, mit den bekannten Konsequenzen, übernommen.) Ansonsten rattert er beim Bananepreis weitgehend dasselbe runter, wie wenn man die Frage allgemein stellt.

Konzedieren kann man des weiteren, dass auch die Dartellung in der Literatur, etwas bei Gablers Wirschaftslexikon, siehe https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/marktpreis-38454, etwas wirr sind. Der Begriff Tâtonnement stammt von Leon Walras, ist also Neoklassik. Den Begriff Marktpreis, als Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage, ist auch kein Begriff der Klassik. Bei Adam Smith kann man die Idee des Marktpreises als Gleichgewichtspreis zwischen den Zeilen herauslesen, bei den anderen klassischen Nationalökonomen, David Ricardo, John Stuart Mill taucht der Begriff nicht auf. Innerhalb der klassischen Nationalökonomen spielt die Nachfrage nur bei Jean Baptiste Say eine entscheidende Rolle. Vermutlich lernt ChatGPT anhand von solchen Texten und besser als die Texte, an denen es lernt, kann es eben nicht sein.

Der langen Rede kurzer Sinn. Vermutlich führt das Programm bei Themen, wo es anhand klar strukturierten, eindeutigen und unmissverständlich formulierten Texten lernen kann, zu ganz brauchbaren Ergebnissen. Vermutlich würde das Programm den Aufbau der DNA oder die Funktion der mRNA präzise beschreiben.

Grammatik z.B. ist klarer und es gibt auch Texte, die klarer strukturiert sind und anhand deren das Programm lernen kann. Gibt man z.B. das ein

Was ist der subjuntivo im Spanischen

dannn erhält man das:

„Der Subjuntivo ist eine grammatikalische Form im Spanischen, die verwendet wird, um Ausdrücke der Unsicherheit, der Wünsche, der Forderungen, der Empfehlungen, der Möglichkeiten oder der hypothetischen Handlungen auszudrücken. Im Gegensatz zur Indikativform, die verwendet wird, um Tatsachen auszudrücken, drückt der Subjuntivo eine Meinung oder eine Einschätzung des Sprechers aus. Es gibt verschiedene Arten von Verben und Ausdrücke, die den Gebrauch des Subjuntivos in verschiedenen Kontexten erfordern, und es gibt auch einige grammatikalische Regeln, die befolgt werden müssen, um den Subjuntivo korrekt zu verwenden.“

Das ist inhaltlich nicht zu beanstanden, das ist alles richtig. Ob man das auch dann versteht, wenn man es nicht schon ohnehin weiß, ist ein anderes Thema. Ein Mensch könnte das besser. Ein Mensch könnte das z.B. näher erläutern, indem er Beispiele aus dem Deutschen anführt. (Wenn er doch jetzt endlich mal die Klappe hielte! Ich hoffte, dass er käme / kommen würde; nicht: Ich hoffte, dass er kam.)

Also wenn es über die reine Darstellung von Sachverhalten hinausgeht, dann ist wohl noch nicht abzusehen, dass KI den Menschen ersetzen kann.

Absolut bahnbrechend ist KI allerdings bei der Übersetzung. https://www.deepl.com übersetzt weitgehend tadellos.

 

 

 

 

 

 

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