staunen, nicht ärgern

ChatGPT, die Probe auf’s Exempel, künstliche Intelligenz

Die KI, die ChatGPT liefert, kann jeder ausprobieren, link https://chat.openai.com, ist schon ein bisschen unheimlich, vor allem gibt das Teil Antworten in perfektem Deutsch. Über die Qualität der Antworten kann man sich dann streiten.

Gibt man z.B. das ein, als Frage,

Was versteht Adam Smith unter einem Marktpreis?

erhält man das:

„Adam Smith, ein Schotte Wirtschaftstheoretiker und einer der Gründerväter der klassischen Nationalökonomie, hat den Begriff „Marktpreis“ in seinem berühmten Werk „The Wealth of Nations“ verwendet. Für ihn ist der Marktpreis der Preis, zu dem ein Produkt oder eine Dienstleistung am freien Markt gehandelt wird.

Smith betrachtete den Marktpreis als das Ergebnis des Angebots und der Nachfrage. Er argumentierte, dass wenn Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind, wird der Marktpreis sich einstellen, um die Kosten des Produktionsprozesses zu decken und den Verbrauchern eine angemessene Marge zu geben. Er sah den Marktpreis als den natürlichen Preis, der durch die Gesetzmäßigkeiten des Marktes und nicht durch die Einmischung der Regierung bestimmt wird.

Smith glaubte, dass der Marktpreis das beste Mittel ist, um Ressourcen effizient zuzuteilen und die Wirtschaft wachsen zu lassen. Er argumentierte, dass wenn die Regierung eingreift und den Preis festsetzt, würde das die Effizienz des Marktes beeinträchtigen und die Wirtschaft schädigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Adam Smith Marktpreis als Ausdruck des Angebots und der Nachfrage und als natürliches Ergebnis des Marktes ansieht, das durch die Einmischung der Regierung nicht beeinflusst werden sollte.“

Da sind jetzt eine Menge Fehler drin. Erstens spricht Adam Smith nicht von Marktpreis, sondern von einem natürlichen Preis, zweitens,  spielt die Nachfrage bei Adam Smith nur eine untergeordnete Rolle, genau genommen ist die Theorie von Adam Smith da widersprüchlich. ChatGPT verwechselt klassische Nationalökonomie mit der neoklassischen Nationalökonomie. Ganz kurz, Details siehe https://economics-reloaded.de/1_Klassik/Adam_Smith/1_1_17_Natuerlicher_Preis_Marktpreis.htm, dort mit Originalzitaten belegt, geht das so. In der klassischen Nationalökonomie gibt es Arbeit, Kapital und Boden. Diese Produktionsfaktoren kann man auf vielfältige Art und Weise verwenden und die Besitzer dieser Produktionsfaktoren werden die Produktionsfaktoren solange umschichten, bis die Erträge in allen Verwendungen gleich sind. In dieser Konstellation ist die gesamtwirtschaftliche Produktion auch maximiert. Der Marktpreis, ein Begriff, den Adam Smith nicht verwendet, kann davon, etwa bei vermachteten Märkten, z.B. Monopolen, nach oben abweichen, bzw. nach unten, wenn die Produktionsfaktoren noch nicht auf eine veränderte Situation reagiert haben. Dass staatliche Eingriffe die Resourcen Allokation verfälschen, stimmt dann wieder, deshalb wird die theoretischen Fundierung der marktwirtschaftlichen Ordnung ja auch Adam Smith zugeschrieben. Weiter haben bei einem natürlichen Preis auch nicht die VERBRAUCHER eine angemessene Marge, sondern die Besitzer der Produktionfaktoren, also Profit (Kapital), Rente (Boden), Lohn (Arbeit). Möglich, dass das Programm eine richtigere Antwort gegeben hätte, wenn man nach dem natürlichen Preis bei Adam Smith gefragt hätte. Zugegebenermaßen wäre jemandem, der sich noch nicht damit beschäftigt hat, die Antwort plausibel erschienen. (Bis auf den Verbraucher, der eine Marge erzielt. Sowas gibt es maximal in der Neoklassik, da kriegen die Verbraucher eine Konsumentenrente. Da sich nur EIN Marktpreis einstellt, die Zahlungsbereitschaft bei einem Teil der Konsumenten aber höher wäre, kriegen sie das Produkt zu einem niedrigeren Preis, als sie zu zahlen bereit gewesen wären.)

Man kann dem Teil aber definitiv nicht absprechen, dass es tatsächlich „denkt“. Gibt man das ein

Was versteht Adam Smith unter einem Bananenpreis?

erhält man das:

„Adam Smith hat sich in seinem Werk „The Wealth of Nations“ nicht speziell mit dem Preis von Bananen beschäftigt. Er hat jedoch allgemein über den Marktpreis gesprochen, der sich durch Angebot und Nachfrage bildet.

Der Marktpreis von Bananen, wie auch jedes andere Produkt, entsteht aus der Interaktion von Angebot und Nachfrage. Das Angebot von Bananen wird von der Menge der produzierten Bananen, den Kosten der Produktion und den Verkaufspreisen auf anderen Märkten beeinflusst. Die Nachfrage wird von der Bevölkerung, ihrem Einkommen, ihrem Geschmack und den Preisen anderer vergleichbarer Produkte beeinflusst.

Wenn Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind, wird sich der Marktpreis einstellen, um die Kosten des Produktionsprozesses zu decken und den Verbrauchern eine angemessene Marge zu geben. Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, wird der Preis steigen und umgekehrt.

Adam Smith argumentierte, dass der Marktpreis das beste Mittel ist, um Ressourcen effizient zuzuteilen und die Wirtschaft wachsen zu lassen. Er sah den Marktpreis als den natürlichen Preis, der durch die Gesetzmäßigkeiten des Marktes und nicht durch die Einmischung der Regierung bestimmt wird. Auf diese Weise kann man auch den Bananenpreis verstehen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert