Also Chat GPT ist ganz witzig und unterhaltsam, irgendwas erzählt er immer. Wenn allerdings Universitäten jetzt befürchten, dass Seminararbeiten von Chat GPT geschrieben werden, dann frag ich mich ganz ernsthaft, was die Studis heutzutage für Seminararbeiten abgeben. Wenn Seminararbeiten so dicht an dem dran sind, was eine durchschnittliche Seminarbeit hat, also der Unterschied nicht sofort erkennbar ist, dann haben wir ein echtes Problem.
Manche Leute versuchen jetzt mit Chat GPT eine Sprache zu lernen. Zum Beispiel hier.
https://www.youtube.com/watch?v=sXOAanKbXAQ
Das weiß ich ja nicht. Auf die Frage
„Warum ist der Satz „Ich gebe ihm den Buch“ falsch“
Antwortet Chat GPT
„Der Satz „Ich gebe ihm den Buch“ ist falsch, weil er grammatikalisch unvollständig ist. In diesem Satz fehlt ein Nomen, das den Gegenstand beschreibt, den man „ihm“ gibt. Um den Satz korrekt zu formulieren, müsste man ein Nomen hinzufügen, z.B. „Ich gebe ihm das Buch“. So wird klar, was man „ihm“ gibt.“
Eigentlich nicht, ne. Ein Nomen, bzw. ein Akkusativobjekt, fehlt da nicht. Es ist nur schlicht so, dass der Akkusativ „das Buch“ ist und nicht „dem Buch“. Der Chat kann den Satz zwar richtig stellen, hat aber keinen Plan von Grammatik, vermutlich, weil es Sprache anders lernt. Nicht über die grammatikalische Analyse sondern über brute force. Soll heißen, das Teil hat ein paar Millionen Sätze abgespeichert und baut neue Sätze aus korrekten Teilsätzen. (Oder so ähnlich.) Es gibt ja Leute die meinen, dass man Fremdsprachen so lernen sollte. Nicht über Grammatik, sondern „natural“, wie man als Kind eine Sprache lernt. Na dann man tau.
Gleiche Liga auf Spanisch. Auf die Frage
„Porqué la frase „Quiero que viene“ está mal ?“ [Warum ist der Satz „Ich will, dass er kommt“ falsch?]
Kriegt man das als Antwort.
„La frase „Quiero que viene“ está mal porque es incongruente en términos de tiempo verbal. El verbo „viene“ está en presente y la forma verbal „quiero“ está en presente también, lo que indica que la acción de venir y la acción de querer están ocurriendo en el mismo momento. Sin embargo, la forma verbal „quiero“ sugiere un deseo o una intención futura, por lo que un verbo en subjuntivo sería más apropiado. Por ejemplo, „Quiero que venga“ es una forma correcta.“
Hier konstatiert Chat GPT ein Problem mit der consecutio temporum. Findet es falsch, dass sowohl wollen und kommen in der Gegewart stehen, obwohl sich das kommen auf die Zukunft bezieht. Also so ganz pragmatisch, was das Spanische betrifft, ist das falsch, weil es im Spanischen allein die Tatsache ist, dass eine subjektive Haltung zur Welt eingenommen wird, den subjuntivo erzwingt. Im Portugiesischen wird tatsächlich zwischen subjektiver Haltung und objektiver Unsicherheit, bedingt durch die Tatsache, dass die Handlung in der Zukunft stattfindet, unterschieden. Diese Unterscheidung wird aber auch in Lehrbüchern kaum thematisiert und da Chat GPT lernt, durch Texte, die es irgenwo findet, ist kaum anzunehmen, dass der Chat so weit gedacht hat, bzw. zwar eine falsche, aber sehr subtile Schlussfolgerung gezogen hat.
Aber witzig ist das Teil, eine Frage. Praktisch gesehen zwar vollkommen sinnlos, aber witzig.
Deklinieren allerdings kann das Teil.
„Kannst Du mir mal „das Haus“ deklinieren?“
Bringt er das.
„Ja, ich kann Ihnen das Deutsche Nomen „Haus“ deklinieren. Hier sind die verschiedenen Formen des Nomen „Haus“ in den vier Fällen (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ):
Nominativ: das Haus Genitiv: des Hauses Dativ: dem Haus Akkusativ: das Haus
Bitte beachten Sie, dass dies nur eine allgemeine Regel ist und es Ausnahmen geben kann.“
Allerdings hat der ein Problem damit, siehe oben, aus der Erkenntnis weitreichende Schlüsse zu ziehen. Ausnahmen ist im übrigen relativ. Es gibt schlicht 16 verschiedene Deklinationsmuster. Es gibt ja noch den Plural, die Häuser, der Häuser, den Häusern, die Häuser.
Dann macht sich bei Google ein Ingenieur darüber Gedanken, ob KI eine Seele hat und Emphatie empfinden kann https://www.spiegel.de/netzwelt/web/google-feuert-ingenieur-der-eine-ki-fuer-ein-fuehlendes-wesen-haelt-a-58d09b23-c71d-4d59-898b-322779518249
auf so eine Idee kann man kommen, wenn man KI diese Frage stellt.
„Was will uns Schiller mit diesem Vers sagen: Denn du nicht verlässest Genius, wirst ihn heben über Schlampfad, mit den Feuerflügeln“
Das ist dann die Antwort
„Dieser Vers stammt aus Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“. Hier will uns Schiller mit diesem Vers sagen, dass wir, wenn wir uns dem Genius (dem Schöpferischen, dem Geist) nicht entfremden, die Fähigkeit haben, uns über die Banalität des Alltags hinwegzusetzen und mit den Feuerflügeln (einer Symbolik für Leidenschaft, Kraft und Begeisterung) höhere Sphären zu erreichen.
Dieser Vers symbolisiert die Idee, dass es durch unsere Kreativität und unser Engagement möglich ist, uns selbst zu erheben und unsere Ziele zu erreichen. Es ist eine Aufforderung, uns nicht von unseren Träumen und Idealen abbringen zu lassen, sondern uns ihnen mit Leidenschaft und Begeisterung zu widmen.“