Ein Licht, wie auf diesem Bild, https://www.meisterdrucke.de/kunstwerke/1200w/John_Frederick_Kensett_-_Lake_George_Free_Study_1872_-_%28MeisterDrucke-849059%29.jpg, gibt es in der Realität nicht. Wenn also das Bild einen tieferen Eindruck hinterlässt als der Blick über einen realen See, dann kann das nur darauf beruhen, dass wir sozusagen apriori, das heißt noch vor jeder Erfahrung, die Stimmung des Bildes erfassen. Etwas rätselhaft bleibt, warum wir mit einem Licht, das wir nie zuvor gesehen haben, eine Stimmung verbinden. Bei diesem Bild, https://www.meisterdrucke.de/kunstwerke/1200w/Joaqun%20Sorolla%20-%20Nia%20en%20la%20playa%20Valencia%20%20-%20(MeisterDrucke-32120).jpg ,wird eine einzelne Figur mit einer Intensität herausgehoben, wie wir es in der Realität bei einem Tag am Strand nie erleben würden. Vermutlich hat auch Joaquín Sorollo eine solche Szene noch nie gesehen. Vermutlich hat er eine unvollkommene Version dieser Szene, die er tatsächlich in der Realität gesehen hat, vollendet.
Wie anschlussfähig ein Werk an die Erfahrungsfähigkeit des Subjektes ist, hängt davon ab, wieweit das Spannungsfeld zwischen Subjekt <=> Objekt des Senders mit dem Subjekt <=> Objekt Spannungsfeld des Empfängerns übereinstimmt. Bei den oben genannten Bildern dürfte diese dicht beieinanderliegen, bei Goethes Faust, um mal ein extremes Beispiel zu wählen, dürfte sie ziemlich weit auseinanderliegen. In beiden Fällen dürfte es aber darum gehen, dem Objekt eine Bedeutung zu geben und damit auch einen Sinn.